Systemischer Wandel in der Gesundheitsversorgung in Sambia
In Sambia steht der Gesundheitssektor vor vielen Herausforderungen: Unzureichende Versorgung und ein Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal führen zu einer hohen Sterblichkeitsrate. Wie in vielen anderen Ländern des globalen Südens bilden Krankenschwestern und Hebammen den Grundpfeiler des sambischen Gesundheitssystems, insbesondere in ländlichen Gebieten. Um den Zugang der sambischen Landbevölkerung zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, hat Hilti Foundation gemeinsam mit seinem Durchführungspartner SolidarMed und lokalen Krankenhäusern 2012 ein Berufsbildungsprojekt für Krankenschwestern und Hebammen gestartet und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.
Die Entscheidung der Regierung, die dezentrale Berufsausbildung für Krankenschwestern und -pfleger zum Standard zu machen und landesweit einzuführen, ist ein großer Erfolg, da sie die Art und Weise, wie Gesundheitspersonal in Sambia ausgebildet wird, völlig verändert. Das ist es, was wir mit all unseren Projekten immer anstreben: einen systemischen Wandel mit großer Wirkung voranzutreiben", sagt Werner Wallner, Geschäftsführer von Hilti Foundation.
Schließung der Lücke bei den medizinischen Fachkräften
Das dezentralisierte Modell ist eine Innovation im Bildungssystem und funktioniert so, dass eine große medizinische Hochschule mit mehreren zugelassenen ländlichen Krankenhäusern für die praktische Ausbildung zusammenarbeitet. Diese Methode erhöht nicht nur die jährliche Aufnahme von Studenten, da verschiedene Ausbildungsklassen parallel laufen können, sondern gewährleistet auch eine qualitativ hochwertige Ausbildung, da die Auszubildenden zwischen verschiedenen Krankenhäusern rotieren, um mehr klinische Erfahrung zu sammeln.
Neben der Ausbildung ist eine angemessene Unterbringung von entscheidender Bedeutung, um das Gesundheitspersonal in den ländlichen Dörfern zu halten. Aus diesem Grund arbeitet Hilti Foundation mit SolidarInvest zusammen, um erschwingliche und sichere Wohnungen für das Pflegepersonal in ländlichen Gebieten zu bauen. Durch die Kombination von Bildung und Wohnraum ist das Programm zu einem echten Erfolg geworden, und die Vorteile haben sich bisher in drei der zehn Provinzen des Landes gezeigt.
Die sambische Regierung hat sich das Projekt zu eigen gemacht: In der nächsten Phase werden zehn Colleges darauf vorbereitet, bei der landesweiten Einführung des dezentralen Ausbildungssystems für Krankenschwestern und -pfleger eine führende Rolle zu übernehmen. Unser Partner SolidarMed wird das Projekt mit starker Unterstützung des sambischen Gesundheitsministeriums weiterhin leiten.
Gesundheitssektor in Sambia
Der sambische Gesundheitssektor steht vor zahlreichen Herausforderungen. Die Sterblichkeitsraten sind nach wie vor sehr hoch, was auf ein unzureichendes Angebot an Gesundheitsdiensten und einen kritischen Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal zurückzuführen ist. Derzeit fehlen im Land 10 000 Krankenschwestern und Hebammen, was in den ländlichen Gebieten Sambias besonders dramatisch ist, da das rasche Bevölkerungswachstum diese Herausforderung noch verschärft. Das neue Ausbildungsmodell wird das Angebot an zertifizierten Krankenschwestern und -pflegern verdoppeln, so dass jedes Jahr 2 000 zusätzliche Krankenschwestern und -pfleger hinzukommen und die Lücke bis 2026 geschlossen werden kann.
Partnerorganisationen
SolidarMed ist eine internationale Hilfsorganisation mit Sitz in der Schweiz, die sich auf die Ausbildung von medizinischem Personal in Ost- und Südafrika spezialisiert hat, während SolidarInvest als gemeinnützige Genossenschaft tätig ist und Personalhäuser für ländliches Gesundheitspersonal baut.