Biodiversität macht Schule

Während im Escape Room der Initiative supergut in Schaan bereits im Februar der 5000. Besucher begrüsst werden durfte und man dort noch bis Ende März 2025 zur Jagd auf Dr. Mo No bläst, denkt die Hilti Foundation bereits weiter: Mit einem gross angelegten Schulwettbewerb und mobilen „supergut labs“ ab Sommer 2025 bleibt man hautnah am Thema Biodiversität dran. Wie viel Begeisterung das bei Schüler:innen auslöst, zeigte sich jüngst, als eine Klasse des Liechtensteinischen Gymnasiums Vaduz den Escape Room besuchte.

Mit Teamgeist und Köpfchen für die biologische Vielfalt

Die Mo No-Mitarbeiter Zeno und Daniel informieren die Spieler.

Erwartungshungrig versammeln sich 22 Gymnasiast:innen des Liechtensteinischen Gymnasiums (LG) Vaduz im sogenannten Mono Store in Schaan. Sie gehören zu den über 90 Prozent der liechtensteinischen Schüler:innen, die als Zielgruppe für den Escape Room angesprochen wurden – und ihn bis Ende März besucht haben werden. Am heutigen Nachmittag ist die Klasse 6Na mit ihrem Klassenlehrer Oliver Bettin dran, Dr. Mo No das Handwerk zu legen. Nach kurzer, dramaturgisch perfekt inszenierter Einleitung durch die beiden Spielleiter Daniel und Zeno geht es für die Jugendlichen ein Stockwerk tiefer: dorthin, wo das spannende Abenteuer bereits auf sie wartet.

Während unten knifflige Rätsel rund um das Thema Biodiversität gelöst werden, macht es ich der Klassenlehrer in der supergut-Lounge gemütlich – einem Aufenthaltsbereich mit Büchern und Materialien zur Vertiefung des Themas. Oliver Bettin selbst hat den Escape Room bereits vor Wochen mit drei Kolleg:innen erfolgreich absolviert. „Mich hat diese Erfahrung wirklich inspiriert. Der Escape Room behandelt so viele Aspekte der Biodiversität und macht zudem richtig Spass“, ist der Chemie- und Biologielehrer begeistert. Noch mehr begeistert ist er allerdings von seinen Schüler:innen, die sich in der Oberstufe für das naturwissenschaftliche Profil entschieden haben: „Alle waren sofort dabei, als ich vorschlug, den Escape Room hier zu besuchen. Und das, obwohl das Thema Biodiversität bei uns aktuell gar nicht auf dem Lehrplan steht und der heutige Besuch eigentlich ausserhalb der regulären Unterrichtszeit fällt.“

Andrina war ein wichtiges Mitglied des Teams und trug zur Lösung zahlreicher Rätsel bei.

„Super gemacht!“ „Ja, perfekt, weiter so!“ – In die supergut-Lounge dringen einzelne Wortfetzen aus dem benachbarten Mono Store, wo die beiden Spielleiter über Bildschirme und Kopfhörer das Geschehen in den insgesamt drei Escape Rooms verfolgen und gegebenenfalls mit Rat in Form von Hinweisen zur Seite stehen. Nach nur etwas mehr als 23 Minuten haben es zwei Gruppen bereits aus dem Escape Room geschafft und Dr. Mo No besiegt. „Alles unter 40 Minuten ist super. Und die heutigen Zeiten sind sogar knapp an den absoluten Bestzeiten“, zeigen sich die beiden Mono Store-Mitarbeiter beeindruckt.

Als die ersten Schüler:innen wieder im Erdgeschoss ankommen, strahlt noch die ganze Begeisterung aus ihren Augen. Aufgeregt tauschen sie sich darüber aus, welche Aufgaben die schwersten waren. Unter den Klassenkolleg:innnen ist auch Andrina, die über das ganze Gesicht strahlt: „Ein cooles Gefühl, dass alles so gut geklappt hat. Ich habe die verschiedenen Rätsel richtig cool gefunden.“ Sowohl in der Schule als auch zuhause hat die Gymnasiastin bereits einiges über Biodiversität gelernt und sogar selbst dafür Hand angelegt. „Insektenhotels habe ich schon mehrere gebaut. Und sogar eine Igelvilla im eigenen Garten“, erzählt Andrina stolz. Für ihren Klassenkollegen Elias hat sich so kurz nach dem Escape Room-Erlebnis vor allem ein Gefühl eingeprägt: „Man ist zwar als einzelner mental gefordert gewesen, die Hauptschwierigkeit war aber sicher, als Team gut zusammenzuarbeiten.“

Von der Challenge zur Veränderung – Biodiversität nachhaltig erlebbar machen

Nachdem alle Gruppen die Herausforderung abgeschlossen ahben, tauschen die 22 Schüler:innen vor Ort noch lebhaft ihre Eindrücke aus, bevor sie sich schließlich voneinander verabschieden und die Räumlichkeiten – einzeln oder in kleinen Gruppen – in Richtung Wochenende verlassen.

Der Klassenlehrer blickt ihnen durchs Glasfenster nach, während er in der supergut-Lounge noch seine Unterlagen zusammenpackt. Auch er ist vom heutigen Besuch in Schaan sichtlich angetan. „Ich hoffe, dass auf den Escape Room noch viele tolle supergut-Projekte folgen, die ähnlich erfolgreich gelingen und möglichst viele und vor allem junge Menschen ansprechen. Denn nur wer das Thema Biodiversität schon in jungen Jahren erlebt hat und es für wichtig erachtet, kann und wird auch später etwas positiv dazu beitragen“, ist Oliver Bettin überzeugt.

Ein Wunsch, dem die Initiative supergut definitiv auch in Zukunft gerecht werden wird, indem sie gerade im schulischen Umfeld weiterhin auf Sensibilisierung und Vermittlung setzen und dafür möglichst spannende Zugänge schaffen will. So ist etwa bereits ein Wettbewerb ins Leben gerufen worden, an dem alle Schulklassen aus Liechtenstein noch bis 31.März 2025 kleine oder auch grössere Projektideen einreichen können, um ihr Schulareal ein Stück weit biodiverser zu gestalten.

„Das kann von kleinen Strukturen wie Ast- oder Steinhaufen über Hochbeete bis zum Anlegen von bunten Blumenwiesen reichen“, motiviert Michelle Kranz als Geschäftsführerin der Hilti Family Foundation Liechtenstein zur Teilnahme. „Finanziert wird dieser Wettbewerb übrigens aus den Einnahmen des Escape Rooms.“ Und so viel sei auch schon verraten: Ab Sommer 2025 sind zudem mobile „supergut labs“ geplant. Kurz: Es bleibt bei supergut auch in Zukunft spannend und ähnlich bunt und facettenreich wie die Biodiversität selbst.

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